Mittwoch, 8. Mai 2024

Ich schäme mich!

Ist das Pech oder Dummheit? 

Ich, der erfahrene Camper, der fast alles weiß und kann, ich habe heute mal so richtig Mist gebaut. So kam ich auf den Boden der Tatsachen herunter und wurde ganz klein mit Hut!

Zur Sache: Ich wollte mal so nebenbei den Urinbehälter der Toilette entleeren. Eine reine Formsache - normalerweise - heute aber nicht. 

Der Schraubdeckel, der neben der Öffnung mit dem blauen Streifen liegt, dient beim Transport dazu diese Öffnung zu verschließen. So hatte ich das auch gemacht. Am Ausgußbecken den Kanister angehoben und vorher die untere Verschraubung geöffnet. Hier kann der flüssige Inhalt ausgekippt werden. Der Urin gluckerte aus dem Tank. Das wollte ich mal probeweise beschleunigen und öffnete ganz vorsichtig den Verschlußdeckel. Der Urin floß nun zügig heraus, gluckerte nicht mehr. So sollte es sein. Jedoch nach der Freude über den Erfolg folgte der Schock! Plötzlich fiel genau dieser Deckel in den Abfluß und verschwand. Er war nicht mehr zu sehen. Ich hatte ihn offensichtlich eine Drehung zu weit herausgeschraubt. Und was nun???
Der Platzbetreiber werkelte gerade drei Meter nebenan in der Werkstatt herum. So begab ich mich zu ihm und beichtete ihm mit hochrotem Kopf mein Mißgeschick. Er war "not amused", hielt seine Gesichtszüge aber unter Kontrolle. Wortlos nahm er einen Haken und eine Schaufel in die Hand und ging zum Kanaldeckel. Mir gab er die Anweisung, doch den Wasserhahn ordentlich aufzudrehen. Damit sollte der Deckel durchgespült werden. Aber er kam dort nicht an. Wir müssen nachhelfen. Zwei große Eimer plus Gießkanne wurden mit Wasser gefüllt und dann mit Schwung in den Ausguß gekippt. Das hatte Erfolg! Ich konnte den Schraubdeckel wieder in Empfang nehmen und der Kanalabfluß war auch nicht verstopft!

Damit war meine Beschäftigung für heute erledigt. Nichts geht mehr. Die Sonne lockte uns auf die Campingstühle und verwöhnte uns. Solange bis die Hitze unangenehm wurde. Ich begab mich in das Innere des Wohnmobils und las diverse Zeitschriften. 

Irmgard kam herein und wollte von mir wissen, was sie denn heute Abend kochen solle, was ich denn essen möchte. Das fragt sie mich! Normalerweise antworte ich auf solche Fragen überhaupt nicht. Doch heute lautete die Antwort: "Die Küche bleibt kalt! Wir gehen nach vorne ins Restaurant!" Das akzeptierte sie ohne Widerworte. Vielleicht hatte sie insgeheim auch schon auf solche Antwort gehofft? 

Wir sitzen im Lokal, nein im Freien auf der Terasse und studieren die Speisekarte. Was ist dabei herausgekommen? Dasselbe wie Gestern und Vorgestern: Currywurst mit Kartoffelecken. Aber auf den Caipi verzichteten wir heute, wir orderten je ein Bier. Es ist heute der letzte Tag, die letzte Übernachtung auf diesem Campingplatz. Ab Morgen ist der ausgebucht, wir müssen den Platz räumen. Aber wir waren auch lang genug unterwegs, jetzt ist es angebracht, auch mal wieder nachhause zu kommen. So werden wir, wenn alles normal verläuft, unseren Heimathafen am Nachmittag erreichen. Mal sehen welche Überraschungen uns dort erwarten?!

Schlaft gut und träumt was Schönes! 



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